Mainfränkischer Ausbildungsmarkt trotz leichten Rückgangs stabil

Die IHK Würzburg-Schweinfurt blickt vorsichtig optimistisch auf den Start ins neue Ausbildungsjahr. Zwar verzeichnet die Wirtschaftskammer rund 0,5 Prozent weniger neue Ausbildungsverträge als im Vorjahr. Aufgrund der schwächelnden Konjunktur könne man trotzdem von einem weitestgehend stabilen Ausbildungsmarkt sprechen, erklärt IHK-Bereichsleiter Stefan Göbel.

Mit insgesamt 2.931 neuen Ausbildungsverträgen zum 1. September 2024 hat die IHK rund 0,5 Prozent weniger neue Verträge als im Vorjahr registriert. „Angesichts der schwächelnden Konjunktur, die bei einigen Unternehmen zu wirtschaftlichen Problemen geführt hat, können wir in diesem Jahr dennoch von einem stabilen Ausbildungsmarkt sprechen“, erklärt IHK-Bereichsleiter Stefan Göbel. Weitere Gründe für den leichten Rückgang sieht er in der demografischen Entwicklung sowie der grundsätzlichen Beliebtheit des akademischen Bildungsweges, der in der Gesellschaft oftmals ein besseres Image genieße als die duale Berufsausbildung.

Ausbildung ist Fachkräftesicherung

Dabei sei die duale Ausbildung nach wie vor ein wichtiger positiver Einflussfaktor für die Fachkräftesicherung in Mainfranken, erklärt Göbel. „Ohne junge Nachwuchskräfte fehlt uns bald die Fachkräfte-Basis in allen Branchen und Unternehmensgrößen.“ Insofern sei es bedenklich, dass die Unternehmen auch in diesem Jahr freie Ausbildungsstellen wieder nicht besetzen konnten. Zum einen gebe es aufgrund der Demografie immer weniger potenzielle Bewerber. Zum anderen müsse man laut Göbel die Attraktivität der dualen Berufsausbildung wieder stärker in die Köpfe der Schüler und Eltern bringen – und zwar als klare Alternative zum Studium. „Die verschiedenen Ausbildungsberufe sind – auch durch Neuordnungen und Anpassungen – sehr attraktiv und bieten einen guten Einstieg ins Berufsleben.“ Die IHK-Organisation setze unter anderem mit der bundesweiten Kampagne „Ausbildung macht mehr aus uns“ auf gezielte Berufsorientierung der jungen Generation.

Auch beim Projekt „AusbildungsScouts“ steht die Berufsorientierung im Fokus. Im Rahmen des Projekts werden Auszubildende zu Scouts ausgebildet. Sie besuchen anschließend Schulklassen und berichten dort unter anderem von ihren Praxiserfahrungen als Azubis. Die Zahlen sprechen für sich: In Bayern wurden bisher rund 6.000 Auszubildende zu Scouts ausgebildet, die wiederum fast 200.000 Schülerinnen und Schüler erreicht haben. Erst kürzlich hat der Bayerische Industrie- und Handelskammertag (BIHK) bekannt gegeben, dass das vom Bayerischen Wirtschaftsministerium geförderte Projekt um drei weitere Jahre verlängert wird.

Und auch die IHK Würzburg-Schweinfurt fördert die duale Berufsausbildung in Mainfranken intensiv – unter anderem durch die Ausbildungsberatung. Im vergangenen Jahr haben die IHK-Beraterinnen und -Berater 372 Betriebe besucht, was die Schaffung von 165 neuen Ausbildungsplätzen zur Folge hatte.

Auch weiterhin gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz

Auch nach dem 1. September ist der Einstieg in eine Ausbildung noch möglich. In fast allen Berufen gebe es noch freie Ausbildungsplätze, ermutigt Göbel. Hier lohne ein Blick in die IHK-Lehrstellenbörse (www.ihk-lehrstellenboerse.de). Den Eltern rät Göbel, ihre Kinder auf dem Weg in die duale Berufsausbildung zu bestärken. Die Wirtschaft brauche gerade in Zeiten von Personalengpässen, zunehmender Komplexität und der Digitalisierung dringend gut qualifizierte Fachkräfte. Die Berufschancen für junge Menschen mit einer dualen Berufsausbildung seien heute daher besser denn je.

Weitere Informationen zum Thema, auch zu den Ausbildungsprojekten finden Interessierte online unter: www.wuerzburg.ihk.de/ausbildung

Information:
Stefan Göbel
Tel. 0931 4194-263
E-Mail: stefan.goebel@wuerzburg.ihk.de