Nach dem Zweiten Weltkrieg erwirkte Regierungspräsident Adam Stegerwald beim örtlichen Militärbefehlshaber die Erlaubnis, die Reste der Gauwirtschaftskammer in eine Wirtschaftskammer für Mainfranken zu überführen. Als Präsidenten schlug er den Generaldirektor der Würzburger Firma Koenig & Bauer vor, Dr.-Ing. Hans Bolza, der von der Militärregierung dann in dieses Amt eingesetzt wurde. Auf ihrer konstituierenden Sitzung vom 28. Mai 1945 firmierte die Kammer als „Wirtschaftskammer Mainfranken“ und bezeichnete sich als Rechtsnachfolgerin der Gauwirtschaftskammer Mainfranken, deren Vermögen und Personal (die Entnazifizierung stand noch bevor) sie übernahm. Der weiter amtierende Hauptgeschäftsführer aus der Kriegszeit Dr. jur. Wilhelm-Hugo Zapf wurde im Zuge der Denazifizierung entlassen, an seine Stelle trat für kurze Zeit der Diplomkaufmann Josef Klingler. Erst mit der Bestellung von Alfred Brandenstein im August 1947 (bis 1965) kam in die Geschäftsführung Kontinuität, dem Professor Dr. Dieter Schäfer von 1966 bis 1993 nachfolgte.
Nach Abspaltungsbestrebungen von Aschaffenburg und Schweinfurt änderte ein Reformentwurf den Namen der Kammer in „IHK Würzburg-Schweinfurt“ und sah als wesentliche Neuerung die Rotation des Präsidentenamtes im Turnus zwischen Würzburg, Schweinfurt und den Gremialbezirken vor, was die IHK-Gremialbezirke gleichgewichtig neben die beiden Städte stellte und das 1948 eingeführte Prinzip der Drittelparität vollendete. Mit der am 11. April 1961 von der Vollversammlung verabschiedeten und am 6. Juli desselben Jahres vom Wirtschaftsministerium genehmigten neuen Satzung war so nach dem Abfall Aschaffenburgs eine Lösung gefunden, die den Bedürfnissen der mainfränkischen Wirtschaft entsprach.
Neueste Geschichte
Am 16. Juli 1990 bezog die IHK die neue Hauptgeschäftsstelle im Würzburger Stadtteil Zellerau. Der Wegzug aus der Innenstadt wurde auch als Impuls für den zu dieser Zeit noch unterentwickelten Stadtteil verstanden. In Schweinfurt unterhält die IHK im Gewerbegebiet "Am Hainig" eine Geschäftsstelle.
Im Jahr 2004 wurde die alte Geschäftsführerstruktur durch eine Vorstands- und Bereichsleiterebene ersetzt. Heute bilden der Hauptgeschäftsführer und zwei Stellvertreter den Vorstand, insgesamt 12 Bereichsleiter verantworten die operativen Arbeitsbereiche.
Die IHK Würzburg-Schweinfurt ist an mehreren Einrichtungen zur Förderung der gewerblichen Wirtschaft in Mainfranken beteiligt, unter anderem an der Technologie- und Gründerzentrum (TGZ) GmbH, deren Hauptgesellschafter die IHK neben Stadt und Landkreis Würzburg ist.
175 Jahre Unternehmergeist
2018 begingen sechs von neun bayerischen IHKs ihr 175-jähriges Jubiläum. Unter unserem Motto "Gemeinsam unternehmen wir Verantwortung" feierte die mainfränkische IHK 175 Jahre wirtschaftliche Selbstverwaltung in Bayern.