Brücken bauen zwischen der analogen und der digitalen Welt

Die Digitalisierung hat das Bedürfnis der Menschen nach Austausch nicht nur erhöht, sondern auch neue Möglichkeiten der Vernetzung geschaffen. Ute Mündlein hat diesen Bedarf erkannt, daraufhin 10 o’clock communications gegründet und bringt seit 14 Jahren Menschen in der analogen und der digitalen Welt zusammen – zum Beispiel im Rahmen der alljährlichen Wuerzburg Web Week. Die Umfirmierung in eine GmbH war für sie der nächste logische Schritt in Richtung Wachstum.

Es gibt viele Zitate, die den Zeitgeist der 1990er-Jahre beschreiben – einer Zeitspanne, in dem das damals neuartige Internet zunehmend an Popularität gewann. So auch bei Ute Mündlein, der geschäftsführenden Gesellschafterin der 10 o’clock GmbH. Sie ist überzeugt, dass dieser Geist der Neunziger nun wieder vorherrscht: „Wir sind in einer extrem spannenden Phase. Ganz viel passiert, ein Umbruch, eine Aufbruchsstimmung. Und gleichzeitig besteht Unsicherheit, wie es mit KI weitergeht.“ Künstliche Intelligenz ist in aller Munde. Und auch bei 10 o’clock hält sie Einzug in die tägliche Arbeit. Doch wird KI das Bedürfnis der Menschen nach Austausch in der realen Welt nicht ersetzen, weiß Mündlein.
Ute Mündlein hat sich im Jahre 2010 selbstständig gemacht unter dem Namen „10 o’clock communications“. Ihr Antrieb war zunächst Neugier. Der Grund für den Schritt in die Selbstständigkeit war für die ausgebildete Industriekauffrau, die zuvor beim Würzburger Softwareentwickler Mayflower arbeitete, offensichtlich: Sie erkannte den wachsenden Bedarf nach Beratung und Coaching im Bereich Vertrieb, gerade bei kleinen und mittleren IT-Unternehmen. Später begann sie auch damit, für ihre Kunden Events zu konzipieren und zu organisieren. Consulting- und Workshop-Tätigkeiten sowie die redaktionelle Betreuung von Online-Auftritten gesellten sich dazu. Im Jahre 2018 verwirklichte die gebürtige Sommerhäuserin endlich auch eine lang gehegte Idee: die Veranstaltung der ersten Wuerzburg Web Week zusammen mit ihrem Mitgründer Dr. Gunther Schunk, tätig als Director Public Relations bei der Vogel Communications Group.

Digitalisierung im Blick

Im Rahmen der Vorbereitungen für die alljährliche Wuerzburg Web Week gebe es immer viel zu tun, verrät die studierte Diplom-Übersetzerin für Englisch und Spanisch. Denn bei der Wuerzburg Web Week erwartet Interessierte eine Veranstaltungswoche mit zahlreichen Events rund um das Thema Digitalisierung – und dafür müssen insbesondere Sponsoren und Veranstaltungen gewonnen werden. „Das sind vor allem vier Monate, wo sonst nicht viel läuft“, erklärt sie im Interview. Deshalb hat sie mittlerweile eine projektbezogene Angestellte, die sie bei den Vorbereitungen unterstützt. Diese kümmere sich dann beispielsweise um Organisatorisches und um den Social-Media-Kanal bei Instagram. Die Umfirmierung von 10 o’clock communications zur GmbH sei dann einfach der nächste logische Schritt in Richtung Wachstum gewesen, so Mündlein.

Nicht nur bei finanziellen Angelegenheiten, sondern auch in rechtlichen Belangen ist die Chefin der 10 o’clock GmbH Ute Mündlein, die übrigens fünf Jahre lang auch Chefredakteurin des Online-Portals „CRMmanager.de“ war, mit ihrer Mitarbeiterin mittlerweile auf sich allein gestellt. „Eine GmbH vermittelt da in vielen Dingen mehr Sicherheit“, beteuert sie jedoch. Der Prozess der Umfirmierung vom Einzelunternehmen zur GmbH im August 2022 sei tatsächlich leichter gewesen, als sie dachte. „Der Vorteil ist, wenn man allein ist: Dann muss man weniger abklären. Die Absprachen sind kürzer.“ Außerdem hat die Mittvierzigerin noch ein paar Tipps auf Lager: „Man sollte sich die Hilfe nehmen, die es gibt. Zum Beispiel einen guten Steuerberater und Rechtsanwalt. Da sollte man nicht am Geld sparen.“

Ute Mündlein, die ihren Firmensitz in Winterhausen hat, freut sich über den direkten Kontakt, den sie als geschäftsführende Gesellschafterin mit Organisationen und Unternehmen hat. Ihre Verträge schließen diese jetzt direkt mit ihr bzw. mit ihrer GmbH ab. Die Vorteile in der GmbH-Gründung liegen für sie auf der Hand: „Wenn was passiert, ist es einfacher.“ Und auf Sponsoren wirke eine GmbH generell professioneller als ein Einzelunternehmen, so die vielseitig begabte Mündlein. Sie betont zudem, dass größere Unternehmen durch ihren Zugang zu umfassenderen Ressourcen sowohl in Bezug auf Kapital als auch auf Personal im Vorteil sind.

Wachsende Nachfrage

Was die Zukunft betrifft, so solle die 10 o’clock GmbH weiterwachsen. Mündlein gibt jedoch zu bedenken, dass der Bedarf an Event-Organisation stets konjunkturabhängig und zyklisch sei. Dennoch profitiere sie vom derzeit steigenden Interesse an Digitalisierung und Vernetzung. Angesichts der heutigen Möglichkeiten kommt sie ins Schwärmen: „Für mich ist es gerade wie im Internetzeitalter 1996 eine unglaublich spannende Zeit.“ Sie wünscht sich, dass mehr Menschen die Potenziale der KI-Technologie erkennen. Schließlich nutzt sie selbst KI-Tools sowohl in ihrem beruflichen Alltag als auch privat. Gleichzeitig sieht sie die Herausforderung, den Spagat zu schaffen zwischen Bewährtem und Neuem. Mit ihrer täglichen Arbeit baut sie dadurch Brücken zwischen der analogen und der digitalen Welt. Wer konkrete Einblicke in den Bereich Digitalisierung und Innovation in der Region Mainfranken bekommen möchte, kann sich Mündleins wöchentlichen Newsletter „neunsieben.digital“ abonnieren.

Steffen Kramer

Das Unternehmen
10 o’clock GmbH Untere Hofstatt 3
97286 Winterhausen

Die Person
Ute Mündlein


Die Idee
Event-Konzeption und -Organisation,
Coaching und Vertriebsberatung

Größte Herausforderung
Den Spagat schaffen zwischen Bewährtem und Neuem

Pläne
Die Chancen der Digitalisierung zum Wachsen nutzen

Den WiM-Artikel finden Sie hier.