Christina Völkl-Wolf ist Professorin für E-Commerce und Online-Marketing an der THWS. Hier berichtet sie über ihre Erfahrungen aus dem Wissenschaftsbetrieb.

In einer von Männern dominierten Branche hat der Aufbau eines Netzwerks aus Fachkolleginnen und -kollegen sowie Fördernden entscheidend dazu beigetragen, Türen zu öffnen und fachlichen sowie emotionalen Support zu erhalten. Beispielsweise half mir eine eher zufällige Unterhaltung mit einer ehemaligen Kommilitonin nach meinem Studium der Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik, meine Dissertation an einer Uni​​versität im Bereich Didaktik der Mathematik zu absolvieren. Diese Partnerschaft führte nicht nur zur erfolgreichen Promotion, sondern auch zu einer langjährigen Freundschaft mit meinem Doktorvater, der mir noch heute als Berater zur Seite steht.

Kontinuierliche Weiterbildung

Die Bedeutung von lebenslangem Lernen und aktiver Beteiligung in der fachlichen und wissenschaftlichen Gemeinschaft kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Ich habe regelmäßig Kurse und Weiterbildungen zu den neuesten Technologien im Digitalen Marketing besucht und diese Erkenntnisse in meine eigenen Vorträge, Seminare und Projekte integriert.

Kontakte pflegen

Außerdem erfordert der praxisorientierte Ansatz der Technischen Hochschule auch die Kooperation mit regionalen und überregionalen Unternehmen. So gehört der Besuch von Konferenzen wie auch der Kontakt zu Unternehmen im fachlichen Kontext zu meinen Aufgaben. Auch in der Zeit vor meiner Professur hatte ich einen wichtigen Mentor, den ich jederzeit kontaktieren konnte und der mir half, meine Karriere voranzutreiben.

Frauen, die Führungsrollen anstreben, sollten ihr Selbstvertrauen stärken, ihre Sichtbarkeit erhöhen (zum Beispiel im Web) und unbedingt Netzwerke nutzen – online UND offline. Mentoring und lebenslanges Lernen sind essenziell.

Verhandlungsgeschick und Durchsetzungsvermögen entwickeln und das Gleichgewicht zwischen Beruf und Privatleben finden: Das ist entscheidend für langfristigen Erfolg.

Die Reise einer Frau in Forschung und Wissenschaft kann herausfordernd sein, aber sie bietet auch unzählige Möglichkeiten, die dazu beitragen, gesellschaftliche Veränderungen voranzutreiben. Für interessierte Frauen und angehende Wissenschaftlerinnen lautet daher mein Rat: Seien Sie mutig, nutzen Sie Ihre Netzwerke. Der Weg ist vielleicht nicht immer leicht, aber er ist ungemein lohnend.

Christina Völkl-Wolf

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