Futter auf Knopfdruck

Text/Bild: Marcel Gränz (IHK)

Wenn Blacky, die Katze, etwas fressen möchte, ist sie weder auf Herrchen noch Frauchen angewiesen. Egal ob morgens, mittags oder abends: Blacky entsch

Den Anstoß, einen SB-Futterspender zu erfinden, gab Molly, eine zugelaufene Katze. „Die wollte einfach nicht mehr weg“, erinnert sich Euba. Irgendwann sei sie ihm und seiner Frau dann so ans Herz gewachsen, dass sie „Teil der Familie“ wurde. Doch immer wenn es für die Eubas in den Urlaub gehen sollte, kam die Frage auf: Wer versorgt die Katze? Anfangs hätten das noch die Nachbarn übernommen. Doch irgendwann sei klar gewesen: Es muss eine alternative Lösung her. Der gelernte Konstrukteur und Planungsingenieur fühlte sich bei der Ehre gepackt und machte sich daran, einen Futterspender zu entwickeln. Schüttautomaten aus dem Einzelhandel waren ihm „zu unsicher“. „Was macht man, wenn die Batterie leer ist?“ Außerdem liege das Futter manchmal den ganzen Tag an der Luft. „Irgendwann fängt das dann zu stinken an.“

Euba, 71, experimentierte also einige Zeit mit hausüblichen Materialen – etwa einem großen Joghurtbecher. Irgendwann kam er auf das Design des heutigen SB-Futterspenders. Der Vorteil: Sein mechanischer Spender gibt immer nur dann eine kleine Portion Futter frei, wenn die Katze den Hebel mit der Pfote drückt. Das sei, so der Tüftler, Essensgabe und geistige Herausforderung zugleich. Nachdem das Design stand, sei der nächste Schritt gewesen, ein Patent auf die Konstruktion anzumelden und die passende Rechtsform für das Unternehmen zu finden. Nach diversen Gründerseminaren im Rhön-Saale Gründerzentrum in Bad Kissingen war es 2011 endlich so weit: Das Unternehmen wurde gegründet, das Patent bewilligt. „Jetzt kann es endlich richtig losgehen“, dachte Euba. Doch es folgten einige Enttäuschungen: Zu teure Werkzeugangebote, kurzfristig abgesprungene Produzenten oder profitgetriebene Großhändler machten dem Tüftler das Leben schwer. Irgendwann kam die Erlösung: Eine Firma aus Burgsinn im Landkreis Main-Spessart erklärte sich dazu bereit, die metallischen Teile des Futterspenders zu produzieren. Die Kunststoffteile stammen unterdessen aus dem hessischen Bad Hersfeld. Zusammengebaut und individualisiert wird der Futterspender in der heimischen Garage. „Da habe ich ausreichend Platz“, erklärt Euba schmunzelnd. Der Gründer verkauft sein Produkt ausschließlich per Direktvertrieb über das Internet, auch ins Ausland. Aufs Marketing verzichtet er weitestgehend. Zweimal sei sein Produkt in einem Fachmagazin für Katzenbesitzer vorgestellt worden. „Ansonsten ist es eher Mund-zu-Mund-Propaganda.“ Bei der TV-Sendung „Die Höhle der Löwen“ habe er sich auch einmal angemeldet: „Dafür ist meine Stückzahl aber zu gering.“ Künftig möchte Euba trotzdem neue Vertriebswege erschließen. „Ich denke da an eine Kooperation mit einem Futtermittelhersteller“, sagt er. Dessen Logo könne ja prominent auf dem Futterspender platziert werden.

Zielgruppe seines Produkts seien in erster Linie berufstätige Menschen, die trotz knapper Zeit eine Katze halten möchten. „Die Katze hat eine innere Uhr und will trotzdem versorgt sein.“ Dabei helfe sein Futterspender. Bis zu zwei Kilogramm Trockenfutter passen in den Behälter. Und zwei Näpfe am Rand können mit Wasser aufgefüllt werden. Auch an die Wand kann man den Spender bei Bedarf hängen. Sorgen, dass die Katze zu viel frisst, macht sich Euba derweil nicht. „Katzen überfressen sich nicht“, ist er sich sicher.

Steckbrief Unternehmen

DAS UNTERNEHMEN
Euba-Design
Am Klosterberg 7
97769 Bad Brückenau
E-Mail: info@euba-design-produktion.de
Internet: www.euba-design-produktion.de

DIE PERSON Jakob Euba
Projektingenieur in Rente, Tüftler

DIE IDEE Ein Selbstbedienungs-Futterspender für Katzen

GRÖSSTE HERAUSFORDERUNG Den Gedanken des Patents in die Herstellung umsetzen

PLÄNE Neue Vertriebswege erschließen

Den kompletten Artikel finden Sie in der Online-Ausgabe der WIM.